Die Erdölpreise sind angeschlagen. Auch wenn am Freitag sich eine Erholung zeigte, so ist das nicht verwunderlich, hatten die Öl-Börse doch am Donnerstag einen Tiefststand erreicht, der das letzte Mal Ende Juni aufgetreten war. Der Markt ist weiterhin nicht überzeugt von der Uneinigkeit der OPEC+. Es wird spekuliert, dass die freiwilligen avisierten Kürzungen nicht in voller Höhe umgesetzt werden. Auf der anderen Seite gibt es in den USA derzeit eine Fördermenge von mehr als 13 Millionen Barrel pro Tag (Daten der U.S. Energy Information Administration), was nahezu Rekordniveau entspricht. Schlechte Konjunkturperspektiven und eine damit prognostizierte schwächere Nachfrage nach Erdöl, Benzin und Diesel tragen ihr übriges zum Kursverlauf bei. Hier stehen besonders die gesunkenen chinesischen Rohölimporte im Fokus. Grund für die Erholung am Freitag waren ein Aufruf der beiden größten Öl-Exporteure der Welt, Saudi-Arabien und Russland, welche die OPEC+ Mitglieder eindringlich aufgefordert hatten, sich den Produktionskürzungen zum Wohle der Weltwirtschaft, anzuschließen. Es bleibt also weiter spannend wie sich die Freiwilligkeit der Kürzungen auswirken wird.

Die Heizölpreise sind auch heute weiterhin sinkend. Die Erholung an den Rohölmärkten hat sich noch nicht niedergeschlagen. Jedoch hatten auch die Kursverläufe des Rohöls der letzten Wochen beim Heizöl nicht so durchgeschlagen, wie manch einer gehofft hatte. Da auch weiterhin in der mittelfristigen Prognose Uneinigkeit herrscht und ab Januar auf jeden Fall die CO2-Bepreisung steigen wird, sollten kurzfristig geplante Käufe trotzdem noch im Dezember umgesetzt werden. Mittelfristig heißt es wiederrum den Markt engmaschig zu beobachten.

Zurück zur Übersicht